Energiewende
Mehrere Screenshots der Online-Befragung
© HfWU

Wie empfinden Sie Landschaft? – Online-Umfrage gestartet

Schön hier, oder? Wie man das Landschaftsbild nach einheitlichen Kriterien bewerten und dabei auch Eingriffe durch geplante Stromtrassen berücksichtigen kann, ist das Thema einer Forschergruppe unter Leitung der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Im Rahmen des Projektes startet nun eine Online-Umfrage, an der ab sofort bis mindestens zum 31. Januar 2017 jeder teilnehmen kann.

"Wir möchten erfahren, wie unterschiedlich Menschen Landschaften bewerten. Dazu zeigen wir bei der Umfrage verschiedene Fotos, die jeder ganz persönlich nach verschiedenen Aspekten beurteilen kann. Später möchten wir aus den gewonnenen Daten ein einheitliches Modell entwickeln – also im Prinzip einen Maßstab zur Bewertung einer Landschaft, der unserer realen und individuellen Wahrnehmung möglichst nahe kommt“, sagt Prof. Dr. Michael Roth, Projektleiter und Professor für Landschaftsplanung an der HfWU. „Das klappt natürlich umso besser, je mehr unterschiedliche Menschen an der Umfrage teilnehmen. Jeder kann und darf gerne mitmachen!“, wirbt Prof. Dr. Roth für eine breite Beteiligung an der Online-Umfrage.

Zur Umfrage: www.natur-und-erneuerbare.de/umfrage/ 

Die Online-Umfrage läuft mindestens bis zum 31. Januar 2017 und nimmt ca. 10 bis 15 Minuten Zeit in Anspruch. Dabei können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fotos verschiedener deutscher Landschaften hinsichtlich der Kriterien Vielfalt, Eigenart, Schönheit, Erholungswert und Naturnähe beurteilen. Die Landschaftsfotos decken die Vielfalt deutscher Landschaften und Landnutzungsformen vom Küsten- bis zum Alpenraum, von Wald- über Offenland bis hin zu siedlungsgeprägten Landschaftsräumen ab. Unter den Teilnehmenden werden als kleines Dankeschön fünf Exemplare des Bildbandes „Deutschlands Naturparadiese“ von Rolf Fischer verlost.

Wenn die Umfrage ausgewertet ist, will das Forscherteam mit statistischen Methoden den Zusammenhang zwischen Landschaftskomponenten und -elementen sowie der subjektiven Landschaftsbildbewertung ermitteln. Diese Ergebnisse bilden anschließend die Grundlage für ein Landschaftsbildbewertungsmodell. Damit kann das Landschaftsbild für das ganze Bundesgebiet anhand homogener Geodaten als Basis für die Planungen zum Stromnetzausbau bewertet werden.

Das Projekt „Entwicklung eines Bewertungsmodells zum Landschaftsbild beim Stromnetzausbau“ wird von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) gemeinsam mit der Universität Stuttgart, der Bosch & Partner GmbH und dem Institut für nachhaltige Energie- und Ressourcennutzung (INER) durchführt.

Auftraggeber ist das Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Themenschwerpunkt „Naturschutz und Erneuerbare Energien“. Das Themenfeld umfasst verschiedene Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit dem zentralen Anliegen, die Auswirkungen der erneuerbaren Energiegewinnung auf Natur und Landschaft zu untersuchen und Erkenntnisse für die Planungspraxis zu gewinnen. Dadurch können die Gestaltungsmöglichkeiten für den Ausbau der erneuerbaren Energien im Einklang mit den Belangen des Naturschutzes weiter verbessert werden.