FaunaGuard

Studie zur Evaluierung der Wirksamkeit der Vergrämung mittels Fauna Guard System in Offshore Vorhaben in der deutschen AWZ

Allgemeine Daten

F&E-Vorhaben FaunaGuard
Auftraggeber / ProjektträgerBSH
Laufzeit01.07.2020 - 10.12.2020
ForschungsschwerpunktOffshore-Nutzungen
ProjektnummerPK800.E.5.02.05
Projektleitung im BSHDr. Maria Boethling
AuftragnehmerBioConsultSH GmbH

Vorhabenbeschreibung

Die derzeit noch übliche Methode der Einbringung von Fundamenten für Offshore-Windenergieanlagen und stromabführende Plattformen ist das Einrammen von Pfählen in den Meeresboden. Das Einrammen der Pfähle geht mit intensivem impulshaltigem Schall im Meer einher. Der impulshaltige Schalleintrag durch Rammarbeiten kann marine Tierarten, insbesondere die schallsensitiven Schweinswale verletzen, wenn keine ausreichenden Schutzmaßnahmen ergriffen werden.

Um Meeressäuger vor Verletzung oder Tötung beim Beginn der Rammarbeiten zu schützen, müssen diese aus der unmittelbaren Umgebung der Rammstelle vertrieben werden. Die Vergrämung mariner Säuger stellt somit eine der wichtigsten schallschutzbezogenen Maßgaben im Rahmen der Erteilung von Baufreigaben für Offshore-Windparks und Konverterplattformen dar. Seit 2008 hat das BSH in diesem Sinne Vergrämungsmaßnahmen mit Hilfe von sogenannten Pinger und Seal Scarer Systemen angeordnet. Zum Zwecke der Effizienzkontrolle der Vergrämungsmaßnahmen ordnet das BSH Überwachungsmaßnahmen mittels Erfassung des Unterwasserschalls und der Aktivitäten des Schweinswals in der Umgebung von Baustellen an. Die Ergebnisse aus der Überwachung haben allerdings gezeigt, dass diese Art der Vergrämung zu Meideeffekten geführt hat, die das Potential haben, Störungen durch die Rammarbeiten noch zu verstärken.

Das BSH hat aus diesem Grund seit 2017 ein neu entwickeltes System, das sogenannte Fauna Guard System für Vergrämungszwecke angeordnet. Fauna Guard sendet Warnsignale in höherem Frequenzbereich und mit geringer Intensität als Pinger und Seal Scarer und ist aus akustischer Sicht besser für die Vergrämung von Schweinswalen und Robben geeignet. Allerdings sind noch Fragen offen zur Reichweite der Signale und zur Reaktion der Tiere.

Ziele

  • Gemeinsame Auswertung der Daten aus der Überwachung der Vergrämung mittels Fauna Guard,
  • Evaluierung der Effektivität des Systems zur Vermeidung von Verletzung und Tötung mariner Säuger in der unmittelbaren Umgebung von Rammstellen,
  • Erarbeitung von fachlichen Empfehlungen für den Einsatz in zukünftigen Bauprojekten.

Kooperationspartner

Itap GmbH

Kontakt

Dr. Maria Boethling +49 40 3190 6411