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PRIA-WIND

in Vorbereitung
Illustration mit Leuchttürmen, Windrad und Menschen

Plattform zur Sicherstellung des Artenschutzes bei Windkraftvorhaben

Zuwendungsempfangende

  • Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

Thema

Artenschutz / Windenergie

Laufzeit

abgeschlossen

01.05.2020 bis 30.09.2020

Fördervolumen

183.070,00 €

Die Ausgangssituation: Was ist die ökologische Herausforderung?

Windräder sorgen für umweltfreundlichen Strom, gleichzeitig sind Bau und Betrieb der Anlagen mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. Vor allem der Artenschutz ist immer wieder Thema in den Medien, denn: Beim Betrieb der Anlagen besteht für Vögel und Fledermäuse die Gefahr, mit den Rotorblättern zu kollidieren. Wird das Risiko für den Artenschutz von den zuständigen Behörden als zu hoch eingeschätzt, können sie den Betrieb der Anlagen einschränken oder die Genehmigung versagen.

 Nach derzeitigem Kenntnisstand sind Kamera- und Thermografie-Monitoringsysteme nicht in der Lage, Vögel und Fledermäuse zuverlässig zu erkennen. Bislang existiert keine geeignete Sensortechnologie für eine adaptive Steuerung der Windenergieanlage (WEA) auf der Basis von Beobachtungsdaten. Stattdessen werden standortspezifische Abschaltalgorithmen für WEA berechnet, die auf wissenschaftlichen Forschungsergebnissen basieren und von verschiedenen Umweltparametern sowie der gemessenen Fledermausaktivität abhängen. 

Die Idee: Welchen Beitrag kann KI konkret leisten?

Das Vorhaben PRIA-WIND wird ein Verfahren konzipieren, mit dem die Abschaltalgorithmen, die für viele WEA gesetzlich vorgeschrieben sind, unabhängig nachgeprüft werden können. Dazu wird ein Drehzahlsensor am drehenden Rotor einer Anlage angebracht, der in Abständen von zehn Minuten die mittlere Drehzahl erfasst. Die Daten werden per Mobilfunk-Link an eine Online-Plattform gesendet, durch Kl-Verfahren aufbereitet und über ein Webinterface der zuständigen Genehmigungsbehörde bereitgestellt. Auf diese Weise lassen sich fehlerhafte Einstellungen oder technische Störungen und Verstöße gegen das Bundesnaturschutzgesetz vermeiden. 

Über eine Online-Plattform wird sichergestellt, dass der Ansatz von verschiedenen Behörden genutzt und bei Bedarf angepasst werden kann. Neu installierte Sensoren lassen sich über die GPS-Koordinaten sehr leicht und automatisch einbinden. 

Der Ausblick: Welchen Leuchtturmcharakter hat das Projekt?

Durch die Zusammenarbeit des Vorhabens mit den Genehmigungsbehörden und deren Vernetzung im gesamten Bundesgebiet kann in kurzer Zeit eine große Breitenwirkung erzielt werden. Diese wird zudem durch die Unterstützung des NABU ergänzt. So hat das „PRIA-WIND-Projekt“ wichtige Stakeholder eingebunden – für den erfolgreichen Artenschutz und für den erfolgreichen Ausbau erneuerbarer Energien.