Energiewende
Gezeichnete Landschaft mit Agrarflächen
© Carolin Gallacher

Ideen zu Landschaftsbild und Energiewende

Im Wintersemester 2016/17 fand im Rahmen des F+E Vorhabens „Landschaftsbild und Energiewende“ ein studentischer Ideenwettbewerb zwischen den am Forschungsprojekt beteiligten Fachgebieten der TU Dresden und Universität Kassel statt. Die Ergebnisse wurden jetzt ausgezeichnet.

Neun Studierende am Fachgebiet für Landschaftsplanung und Landnutzung von Prof. Dr. Diedrich Bruns in Kassel sowie sechs Studierende am Lehrstuhl für Landschaftsplanung von Prof. Dr. Catrin Schmidt in Dresden stellten sich der Aufgabe, eine Energielandschaft im Umfeld des sächsischen Oederan zu entwerfen, die sowohl den relevanten planerischen Vorgaben gerecht wird (z.B. Vorrang- und Eignungsgebiete für Windenergie) als auch einen vorgegebenen Energieertrag erreicht. Dabei war es erklärtes Ziel, eine landschaftlich verträgliche Gestaltung zu erarbeiten, die einen Impuls für eine neue Ästhetik von Energielandschaften darstellen kann und auf den natur- und kulturbedingten Eigenarten des Projektgebietes fußt. Am 13. März fand die Jurysitzung des Wettbewerbs in Dresden statt. Die Jury prämierte drei Arbeiten als Preisträger und vergab vier Anerkennungen. Der erste und der zweite Preis gingen an die Dresdner Studentinnen Maren Zipperlen und Mary Meier, den dritten Preis konnte sich Carolin Gallacher aus Kassel sichern. Die Anerkennungen gingen an Lukas Brandner und Katharina Deppe (Uni Kassel) sowie Ulrike Schmidt und Tobias Scholz (TU Dresden).

Erster Preis: Landschaft ma(h)len – Maren Zipperlen

Die Arbeit mit dem Titel „Landschaft ma(h)len“ von der Dresdner Landschaftsarchitektur-Studentin Maren Zipperlein wird von der Jury mit dem ersten Preis im Wettbewerb „Energielandschaft Oederan“ ausgezeichnet.

Die Jury begründet ihre Entscheidung mit dem herausragenden kulturhistorischen Bezug der Arbeit, der gestalterisch sehr gut in den Entwurf eingebunden wurde. Die Orientierung an ehemaligen Standorten und Namen von Mühlen sowie die entwurfliche Ausrichtung an den Strukturen der Waldhufendörfer sind in diesem Zusammenhang besonders hervorzuheben. Auch das durch den Maßstab gebotene Verständnis der Windräder als wirkungsvolle Landmarks über eine Farbgestaltung wird von der Jury herausgestellt. Die Ausgestaltung des Energieparks und die angedachten Informationspunkte nehmen in besonderem Maße Rücksicht auf Teilhabemöglichkeiten der Bewohner. Auch wurde ein umfassendes Fruchtfolgenkonzept entwickelt, welche über mehrere Jahre konkrete Pflanzvorschlage unterbreitet. Die gesamte Arbeit wirkt wie aus einem Guss und ist in ihrem Aufbau rund und logisch und sehr durchdacht.

Zweiter Preis: Energie erleben – Mary Meier

Der zweite Preis im Wettbewerb „Energielandschaft Oederan“ geht an die Arbeit „Energie Erleben“ der Dresdner Landschaftsarchitektur-Studentin Mary Meier.

Die Arbeit verfügt über viele innovative Ansätze zur synergetischen Nutzung von Erneuerbaren Energien und gibt damit einen reichhaltigen Impuls für einen vernetzten Umgang mit Erholungsvorsorge und Energieplanung. Das spezifische Potenzial der verschiedenen Energie-Anlagen für Aktivität wie Aufenthalt wird hierbei über konkrete Verknüpfungen mit Nutzungen herausgearbeitet, die auf Zielgruppen zugeschnitten sind. Sie fußt dabei auf einer sehr gut durchgearbeiteten und tiefgründigen Analyse, die auch verschiedene zivilgesellschaftliche Faktoren wie Nutzergruppen mit einbezieht. Die Schlussfolgerungen aus der Analyse finden sich in Konzept und Entwurf wieder. Ein durchdachtes Fruchtfolgenkonzept stärkt außerdem die entwurflichen Setzungen. Die Arbeit ist in sich schlüssig aufgebaut und wirkt an jeder Stelle sehr überlegt, die vielen kleinen Visualisierungen unterstreichen die Mannigfaltigkeit der Ansätze.

Dritter Preis: Wind Park – Carolin Gallacher

Die Landschaftsarchitektur-Studentin Carolin Gallacher aus Kassel erhält für ihre Arbeit „Wind Park“ den dritten Preis im Wettbewerb „Energielandschaft Oederan“.

Die Arbeit zeichnet sich im Feld der Mitbewerber besonders durch ihre beeindruckende Grafik aus. Die spannende Idee, über das Erlebnis des Windes einen Windpark als Park im eigentlichen Sinne zu verstehen, wird sehr anschaulich und inspirierend dargestellt. Die Arbeit bildet somit eine sehr anregende Grundlage, um beispielsweise mit Bürgern über Ästhetik von Energielandschaften ins Gespräch zu kommen. Dabei werden auch die vielen technischen Aspekte sehr gut mit künstlerischen Ansätzen vereint. Die Jury sieht in der Arbeit einen besonders fruchtbaren Impuls, die derzeitig durch unzählige rechtliche und planerische Belange in Deutschland stark verholzte Handhabe von entstehenden Energielandschaften aus einem Blickwinkel zu betrachten, der dem Landschaftsbild in besonderer Weise gerecht wird.

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