Energiewende

Studie zu Radarsystemen zur Erfassung des Vogelzugs über der Nord- und Ostsee erschienen

Kollisionen von nachts ziehenden Vögeln an Windenergieanlagen stellen einen Konflikt beim naturverträglichen Ausbau der Offshore-Windenergienutzung dar. Um ein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko bzw. eine Gefährdung des Vogelzugs zu vermeiden, werden derzeit schwellenwertbasierte Maßnahmen wie z. B. Turbinenabschaltungen diskutiert.

Die potenziellen Schwellenwerte beziehen sich auf die Intensität des Vogelzugs, welche mit Hilfe von Radargeräten gemessen werden kann. Daten zum nächtlichen Vogelzug in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone der Nord- und Ostsee werden bislang nahezu ausschließlich per „Schiffsradar“ erhoben. Dieses Radarsystem entspricht jedoch nicht den technischen Anforderungen, um schwellenwertbasierte Vermeidungsmaßnahmen im Offshore-Bereich zu implementieren. Eine automatisierte Echtzeiterfassung des Vogelzugs wird von Radarsystemen erfüllt, die sich auf die Erfassung von Vögeln spezialisiert haben.

Bislang ist jedoch nicht bekannt, inwiefern eine direkte Vergleichbarkeit zwischen den Ergebnissen solcher Radare und den Messungen von Schiffsradargeräten besteht. Ziel der Studie war es, die Konkordanz zwischen den von einem Schiffsradar ermittelten Zugintensitäten und jenen eines Vogelerfassungsradars zu überprüfen. Im Vordergrundstand dabei die Frage, ob im Hinblick auf Schwellenwertüberschreitungen eine hohe Übereinstimmung zwischen den Radarsystemen besteht. Diese Frage wäre für die radargestützte Implementierung von schwellenwertbasierten Maßnahmen von zentraler Bedeutung.

Welcker, Jorg. Vergleichbarkeit verschiedener Radarsysteme zur Erfassung des Vogelzugs. Husum, BioConsult SH, 2021.

Download der Studie