Energiewende

Kollisionsrisiko von Fledermäusen mit Kleinwindkraftanlagen

Neu veröffentlichte Arbeit über Worst-Case-Szenarien in der Nähe von Wochenstuben, Flugstraßen und Jagdrevieren

 

Während Kleinwindanlagen (KWEA) in den letzten zehn Jahren immer häufiger errichtet wurden, sind ihre Auswirkungen auf Wildtiere, insbesondere Fledermäuse, noch weitgehend unbekannt. Im Rahmen des F&E-Projekts „Berücksichtigung von Artenschutzbelangen bei der Errichtung von KWEA“ wurde ein operationelles Experiment durchgeführt, bei dem eine mobile KWEA an sechs Orten mit hoher Fledermausaktivität platziert wurde, darunter Wochenstuben, Flugstraßen und stark frequentierte Jagdgebiete. Die Flugbewegungen der Fledermäuse um die KWEA wurden an jedem Standort mit einer speziell entwickelten hochauflösenden 3D-Kamera dokumentiert. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz der allgemein guten Fähigkeit von Fledermäusen, den sich bewegenden Rotorblättern auszuweichen, Fledermausverluste an KWEA, die an Orten mit hoher Fledermausaktivität platziert sind, die aktuellen Schwellenwerte für große Windkraftanlagen erreichen oder überschreiten können.

Da KWEA weniger Energie liefern als große Anlagen, sollten ihre negativen Auswirkungen auf Fledermäuse durch Vermeidungsmaßnahmen wie eine fledermausfreundliche Standortwahl oder Abschaltalgorithmen minimiert werden.

Hartmann SA, Hochradel K, Greule S, Günther F, Luedtke B, Schauer-Weisshahn H, et al. (2021) Collision risk of bats with small wind turbines: Worst-case scenarios near roosts, commuting and hunting structures. PLoS ONE 16(6): e0253782. doi.org/10.1371/journal.pone.0253782

Download des Papers (in Englischer Sprache)

Link zur Projektseite