Energiewende
v.l.n.r.: Dr. Thomas de Witte (Thünen-Institut), Bernhard Strohmayer (bne), Ute Ojowski (Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein), Kathrin Ammermann (BfN), Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Annegret Engelke (Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Brandenburg), Prof. Dr. Sabine Tischew (Hochschule Anhalt), Matthias Herbert (BfN), Dr. Tanja Busse (Moderatorin) BfN/Frank Peters

Naturschutz und Solarenergie – Synergien auf der Fläche?

„Naturschutz und Solarenergie – Synergien auf der Fläche?“ war Thema des 4. BfN-Fachgesprächs zu Naturschutz und Erneuerbaren Energien. Rund 700 Gäste aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Praxis, Unternehmen und Verbänden verfolgten die Veranstaltung am 06. November in Präsenz in Berlin und online.

Seit 2022 wurden in Deutschland umfangreiche gesetzliche Neuregelungen verabschiedet, unter anderem mit dem Ziel den Solarausbau auf der Freifläche zu erhöhen und zu beschleunigen. Studien prognostizieren darüber hinaus einen deutlich steigenden Flächenbedarf für Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA). Waren Ende 2023 in Deutschland auf etwa 40.000 Hektar PV-FFA installiert, könnte der Flächenbedarf im Jahr 2040 bis zu siebenmal so hoch sein.

„Flächen sind ein sehr wichtiges Gut, mit dem wir sorgsam umgehen und es klug nutzen müssen. Angesichts der Vielzahl an berechtigten Nutzungsansprüchen sowie gleichzeitig hoher Ausbauziele der Solarenergie ist es wichtig, mit allen Flächennutzern ins Gespräch zu kommen. Nur so kann es auch gelingen, Synergien zwischen Energiewende und Naturschutz zu entwickeln und zu nutzen“, sagte BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm zur Eröffnung der Veranstaltung.

Flächen stehen unter Druck: Sie werden nicht nur für die Lebens- und Futtermittelerzeugung und verstärkt für die Energieerzeugung genutzt. Auch der Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt brauchen Flächen in der Landschaft. So wurde in diesem Jahr die EU-Wiederherstellungsverordnung verabschiedet, deren Ziel es ist, bis 2030 auf mindestens 20 Prozent der EU-Landfläche geschädigte Ökosysteme wiederherzustellen. Mit steigender Flächenkonkurrenz wird es immer wichtiger, die verschiedenen Nutzungsarten bestmöglich zu vereinbaren, sinnvolle Doppelnutzungen zu fördern und Synergieeffekte zu erzielen.

Nach Impulsvorträgen von Annegret Engelke aus dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz in Brandenburg und Dr. Thomas de Witte vom Thünen-Institut, wurden in der anschließenden Podiumsdiskussion unter der Moderation von Dr. Tanja Busse Ansatzmöglichkeiten und Lösungswege diskutiert. Ihre Erfahrungen und Positionen tauschten dabei aus: Annegret Engelke (Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Brandenburg), Dr. Thomas de Witte (Thünen-Institut), Ute Ojowski (Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein), Bernhard Strohmayer (Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V.), Prof. Dr. Sabine Tischew (Hochschule Anhalt) und Kathrin Ammermann (Bundesamt für Naturschutz).

Zur Veranstaltung hat das Bundesamt für Naturschutz auf seiner Webseite einen neuen Eintrag in der „Häufig gefragt“-Rubrik veröffentlicht. Unter dem Titel „Solarparks und Biodiversität“ gibt das BfN Antworten auf sieben Fragen. Im Mittelpunkt stehen dabei Hinweise, wie ein naturverträglicher Ausbau der Solarenergie sichergestellt und Synergien zwischen dem Ausbau der Solarenergie und dem Naturschutz geschaffen werden können.

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