Energiewende

Planerische Bewertung von Ökosystemen

Projekttitel: Planerische Steuerung des Ausbaus erneuerbarer Energien durch planerische Instrumente – Ökosystemleistungen in der Landschaftsplanung

Im Fokus

  • Kann das Konzept der Ökosystemleistungen (ÖSL) nutzbringend in der Landschaftsplanung eingesetzt werden?
  • Handlungsempfehlungen für die Praxis auf regionaler und kommunaler Ebene

Kontakt

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Fakultät Landschaftsarchitektur
Prof. Dr. Markus Reinke
Tel: 08161/71-3776
markus.reinke(at)avoid-unrequested-mailshswt.de

Förderung

FKZ 3515 82 3000
UFOPLAN 2015
Laufzeit: 01.07.2016 - 31.12.2020

Ökosystemleistungen werden ermittelt, um die spezifischen Leistungen und damit den Wert von Ökosystemen aufzuzeigen: Das seit den 1980er Jahren national und internationale verfolgte Konzept wird in der räumlichen Planungspraxis bislang kaum eingesetzt. Das Forschungsvorhaben geht daher der Frage nach, wie der Ansatz der Ökosystemleistungen für die Landschaftsplanung auf regionaler und kommunaler Ebene nutzbar gemacht werden kann.

Die Ökosystemleistung (ÖSL) als ökonomisch-quantifizierende Analyse eines Naturraums zeigt auf, in wieweit der Schutz und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen sich auch wirtschaftlich auszahlen. In Deutschland ist die ÖSL noch nicht mit der bereits rechtlich verankerten und planerisch etablierten Landschaftsplanung verknüpft, die ihrerseits die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes erfasst und bewertet. Zwischen ÖSL und Landschaftsplanung bestehen inhaltliche und methodische Überschneidungen, z. B. in der Analyse von „Landschaftsfunktionen“. Es gibt aber auch Unterschiede: Insbesondere in der Frage der Quantifizierung und Monetarisierung der Leistungen des Naturhaushalts sind Differenzen zu konstatieren (siehe ALBERT UND VON HAAREN 2012). Bislang bestehen kaum praktische Erfahrungen, inwieweit eine Integration des ÖSL-Ansatzes in die bundesweite Landschaftsplanung möglich ist, sowie ob und gegebenenfalls wie die Landschaftsplanung dafür ergänzt und weiterentwickelt werden müsste.

Ziel des Projektes ist es, die inhaltlich-methodischen sowie praktischen Fragestellungen einer möglichen Integration der beiden Vorgehensweisen zu untersuchen und das Potenzial der Landschaftsplanung als Trägerin des ÖSL-Ansatzes zu analysieren. Im Zusammenhang damit stellen sich u.a. inhaltlich-methodische Fragen, etwa hinsichtlich der quantitativen Bewertung der Landschaftsfunktionen, aber auch bezüglich der praktischen Anwendung, unter anderem: ausreichender Wissensstand von Landschaftsplanern, tatsächlicher Argumentationsgewinn für die landschaftsplanerischen Zielkonzepte und Optimierung der Steuerungswirkung für erneuerbare Energien. Zu prüfen ist insbesondere die Integrationsfähigkeit des ÖSL-Ansatzes mit den Aufgaben und Zielen der bundesweiten Landschaftsplanung und davon ausgehend, ob daraus möglicherweise Chancen für die Landschaftsplanung oder auch neue Anforderungen an dieselbe erwachsen.

Arbeitspakete

Arbeitspakete

  1. ÖSL in der Landschaftsplanung: Konzeptionelle bzw. inhaltliche Gegenüberstellung des Konzepts der Ökosystemleistungen und der bundesdeutschen Landschaftsplanung; Chancen und Risiken einer Implementierung; Ansätze in der LP und im ÖSL-Konzept
  2. Implementierung von ÖSL in die LP: Priorisierung von ÖSL, Auswahl von Beispielregionen, Auswahl von Indikatoren; Integration des ÖSL-Ansatzes in vier aktuelle kommunale bzw. regionale Landschaftspläne (beispielhafte Quantifizierung und Monetarisierung einzelner ÖSL)
  3. Evaluierung: Ableitung von Hypothesen; Befragung der kommunalen Entscheidungsträger und Verwaltungen zu Mehrwert, Chancen und Risiken der ÖSL-Beiträge; Auswertung und Synthese
  4. Ableitung von Handlungsempfehlungen zur (optimierten) Integration des ÖSL-Ansatzes in die regionale und kommunale Landschaftsplanung; Gesamteinschätzung und weiterer Forschungsbedarf.

Projektpartner

Projektpartner

Projektleitung

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Fakultät Landschaftsarchitektur
Prof. Dr. Markus Reinke
Tel: 08161/71-3776
markus.reinke(at)avoid-unrequested-mailshswt.de

Fördergeber

Bundesamt für Naturschutz, Außenstelle Leipzig
Fachbereich Natur und Landschaft in Planungen und Projekten, erneuerbare Energien
Abteilung Landschaftsplanung, räumliche Planung und Siedlungsbereich
Alte Messe 6, 04013 Leipzig
Florian Mayer
Tel: 0341/30977-120
florian.mayer(at)avoid-unrequested-mailsbfn.de

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