Ökosystemleistungen werden ermittelt, um die spezifischen Leistungen und damit den Wert von Ökosystemen aufzuzeigen: Das seit den 1980er Jahren national und internationale verfolgte Konzept wird in der räumlichen Planungspraxis bislang kaum eingesetzt. Das Forschungsvorhaben geht daher der Frage nach, wie der Ansatz der Ökosystemleistungen für die Landschaftsplanung auf regionaler und kommunaler Ebene nutzbar gemacht werden kann.
Die Ökosystemleistung (ÖSL) als ökonomisch-quantifizierende Analyse eines Naturraums zeigt auf, in wieweit der Schutz und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen sich auch wirtschaftlich auszahlen. In Deutschland ist die ÖSL noch nicht mit der bereits rechtlich verankerten und planerisch etablierten Landschaftsplanung verknüpft, die ihrerseits die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes erfasst und bewertet. Zwischen ÖSL und Landschaftsplanung bestehen inhaltliche und methodische Überschneidungen, z. B. in der Analyse von „Landschaftsfunktionen“. Es gibt aber auch Unterschiede: Insbesondere in der Frage der Quantifizierung und Monetarisierung der Leistungen des Naturhaushalts sind Differenzen zu konstatieren (siehe ALBERT UND VON HAAREN 2012). Bislang bestehen kaum praktische Erfahrungen, inwieweit eine Integration des ÖSL-Ansatzes in die bundesweite Landschaftsplanung möglich ist, sowie ob und gegebenenfalls wie die Landschaftsplanung dafür ergänzt und weiterentwickelt werden müsste.
Ziel des Projektes ist es, die inhaltlich-methodischen sowie praktischen Fragestellungen einer möglichen Integration der beiden Vorgehensweisen zu untersuchen und das Potenzial der Landschaftsplanung als Trägerin des ÖSL-Ansatzes zu analysieren. Im Zusammenhang damit stellen sich u.a. inhaltlich-methodische Fragen, etwa hinsichtlich der quantitativen Bewertung der Landschaftsfunktionen, aber auch bezüglich der praktischen Anwendung, unter anderem: ausreichender Wissensstand von Landschaftsplanern, tatsächlicher Argumentationsgewinn für die landschaftsplanerischen Zielkonzepte und Optimierung der Steuerungswirkung für erneuerbare Energien. Zu prüfen ist insbesondere die Integrationsfähigkeit des ÖSL-Ansatzes mit den Aufgaben und Zielen der bundesweiten Landschaftsplanung und davon ausgehend, ob daraus möglicherweise Chancen für die Landschaftsplanung oder auch neue Anforderungen an dieselbe erwachsen.
Projektleitung
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Fakultät Landschaftsarchitektur
Prof. Dr. Markus Reinke
Tel: 08161/71-3776
markus.reinke(at) hswt.de
Fördergeber
Bundesamt für Naturschutz, Außenstelle Leipzig
Fachbereich Natur und Landschaft in Planungen und Projekten, erneuerbare Energien
Abteilung Landschaftsplanung, räumliche Planung und Siedlungsbereich
Alte Messe 6, 04013 Leipzig
Florian Mayer
Tel: 0341/30977-120
florian.mayer(at) bfn.de