Energiewende
Luftaufnahme eines Dorfes mit vielen Solardächern
Auch die Solarenegie spielt in den Szenenarien von EE 100 eine wichtige Rolle. HaSe / wikimedia comons

Strategische Stellschrauben einer naturverträglichen Ausgestaltung der Energiewende und neue technische Möglichkeiten zur Vermeidung von Konflikten an Windenergieanlagen

Zwei neue BfN-Skripten erschienen

Zur Erreichung der internationalen und deutschen Klimaschutzziele ist die Transformation des Energiesystems eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deren Umsetzung ist mit großen Herausforderungen verbunden. Gleichzeitig muss auch der Schutz der biologischen Vielfalt und damit Belange von Natur und Landschaft sowohl auf strategischer Ebene etwa bei einer technologiespezifischen Förderung oder der Frage der räumlichen Verteilung der Anlagen als auch konkret vor Ort berücksichtigt werden.

In zwei unterschiedlich ausgerichteten Forschungsvorhaben wurden vor diesem Hintergrund zum einen naturschutzorientierte Szenarien einer auf 100 Prozent erneuerbaren Energien basierenden Energieversorgung im Jahr 2050 erarbeitet und zum anderen eine Workshopreihe zu technischen Überwachungs- und Abschaltsystemen an Windenergieanlagen zur Vogelkollisionsvermeidung durchgeführt. Die Ergebnisse sind als BfN-Skripten erschienen.


BfN-Skipt 614 Konkretisierung von Ansatzpunkten einer naturverträglichen Ausgestaltung der Energiewende, mit Blick auf strategische Stellschrauben

Unter der Koordination des Instituts für Umweltplanung (IUP) der Universität Hannover untersuchte das Forschungskonsortium im Vorhaben „EE100-konkret“ drei Jahre lang die Zukunft einer naturverträglichen, erneuerbaren Energieversorgung. Hierbei wurden ausgehend von der Vorläuferstudie „EE100“ Aspekte wie räumliche Leitplanken, Stromerzeugungspotenziale, Konsequenzen für Netze, Speicher, Systemkosten bzw. Stromgestehungskosten sowie Transformationspfade, Spielräume für die Technologieentwicklung und Energieeinsparungen gezielt adressiert und weiterentwickelt. Die Ergebnisse im BfN-Skript 614 liefern somit wichtige Anhaltspunkte und Argumente, um insbesondere mit Blick auf die längerfristigen Ziele des Energiesystemumbaus die notwendigen Weichenstellungen im Sinne des Naturschutzes und im Einklang mit den Klimaschutzzielen mitzugestalten.

Download BfN-Skript 614

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BfN-Skript 610 Anforderungen an technische Überwachungs- und Abschaltsysteme an Windenergieanlagen

Neue technische Überwachungs- und Abschaltsysteme an Windenergieanlagen bieten das Potenzial, signifikant erhöhte Tötungsrisiken von windenergiesensiblen Vogelarten zu senken und das Eintreten des artenschutzrechtlichen Verbotstatbestandes zu verhindern. Für die Anwendung in der Praxis galt es zu klären, unter welchen Voraussetzungen diese Systeme als fachlich geeignet und als wirksam gelten können. Die im BfN-Skript 610 veröffentlichten Ergebnisse, die durch das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) erarbeitet wurden, geben den derzeitigen Stand des Wissens wider. Hinsichtlich einer fachlichen Anerkennung und Aufnahme von diesen sogenannten Antikollisionssystemen, etwa in die Leitfäden der Bundesländer zu Windenergie und Artenschutz, benennt die vorliegende Veröffentlichung erste Anforderungen und klärt Fragen einer potenziellen Anwendung in Genehmigungen. Aufbauend auf dem Bericht wurde eine „Checkliste für eine qualifizierte Entscheidung über die Anwendbarkeit von Antikollisionssystemen“ veröffentlicht. Anhand der Checkliste kann herausgearbeitet werden, inwieweit die entscheidungsrelevanten Wirksamkeitsanforderungen im Einzelfall erfüllt werden können. Ebenso konnten erste Aspekte zur Wirtschaftlichkeit ereignisbezogener Abschaltungen zum Vogelschutz an Windenergieanlagen bei Einsatz von Antikollisionssystemen aufbereitet werden.

Download BfN-Skript 610

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