Energiewende

Vogelschutz an Offshore-Windenergieanlagen

Projekttitel: Einsatz von innovativen Vermeidungsmaßnahmen zum Vogelschutz an Offshore-WEA

Im Fokus

  • Konzept für ein Netzwerk zur Vogelzugerfassung und bedarfsgerechte Turbinenabschaltung in Nord- und Ostsee
  • Identifikation von administrativen Voraussetzungen
  • Evaluierung technischer Lösungen zur systematischen Vogelzugerfassung

Kontakt

BioConsult SH GmbH & Co. KG
Schobüller Str. 36
25813 Husum
Dr. Jorg Welcker
Tel.: 04841 77937 39
j.welcker(at)avoid-unrequested-mailsbioconsult-sh.de

Förderung

FKZ 3523 15 1601
Nationales Artenhilfsprogramm (nAHP)
Laufzeit: 01.12.2023 – 30.11.2025

Die Gefährdung des Vogelzugs stellt einen potenziellen Konflikt für den Ausbau der Windenergienutzung auf See dar. Für die Erkennung von Zeiten erhöhten Kollisionsrisikos von Zugvögeln und die Umsetzung von Minderungsmaßnahmen fehlt derzeit jedoch eine technische Grundlage. Ziel des Vorhabens ist die Konzeptionierung eines Systems für die Erfassung und Vorhersage des Vogelzugs mit welchem bedarfsgerechte Turbinenabschaltungen in der AWZ realisiert werden können.

Das Vorhaben dient dazu, ein Konzept für ein automatisiertes Vogelzugerfassungsnetzwerk zu erarbeiten, das dazu geeignet ist, den Vogelzug in der deutschen AWZ (ausschließliche Wirtschaftszone) möglichst flächendeckend und in Echtzeit zu überwachen. Zudem soll das System die Möglichkeit eröffnen, den Vogelzug im Höhenbereich der Windenergieanlagen modellbasiert vorherzusagen und Maßnahmen wie temporäre Abschaltungen der Anlagen zielgenau umzusetzen. Dazu werden verschiedene technische Systeme und aktuelle Entwicklungen evaluiert sowie deren Eignung für den Einsatz im Offshore-Bereich überprüft. Zentrales Anliegen ist darüber hinaus das Identifizieren geeigneter Standorte für die Erfassungssysteme und das Beleuchten von administrativen und logistischen Herausforderungen für den Aufbau und Betrieb eines solchen Netzwerks. Über nationalen und internationalen Fachaustausch sollen Erfahrungen mit der Vogelzugerfassung und -prognose auf See, wie sie z.B. in den Niederlanden schon vorliegen, in die Entwicklung des Konzepts einfließen. Die Konzeptskizze soll es am Ende des Projekts ermöglichen, ein Netzwerk zur Erfassung des nächtlichen Vogelzugs in die Praxis umzusetzen.

Vorgehen

In einem ersten Schritt findet eine detaillierte Analyse der technischen und administrativen Herausforderungen statt, die beim Aufbau eines Netzwerks zur Vogelzugerfassung in der deutschen AWZ berücksichtigt werden müssen. Dies beinhaltet eine eingehende Recherche und Expert*innenbefragungen zu bestehenden und zukünftigen technischen Lösungen zur systematischen Vogelzugerfassung (mit Schwerpunkt Radar- und Kameratechnologie) und die Erarbeitung eines Anforderungskatalogs, welchen geeignete Systeme erfüllen sollten.

Verschiedene analytische Ansätze zur Vogelzugprognose werden ebenso überprüft wie die Anforderungen der verschiedenen Methoden an die zu erhebenden Daten. Die zu erwartende Genauigkeit der Prognosemodelle sowie deren Möglichkeit für räumlich differenzierte Vorhersagen spielen dabei eine große Rolle.

Ein weiterer wesentlicher Schritt ist die Suche geeigneter Standorte für die technischen Geräte. Dies umfasst die Evaluation vorhandener Infrastruktur in der deutschen AWZ wie beispielsweise Umspannplattformen der Offshore-Windparks, Infrastruktur der Netzbetreiber, Forschungsplattformen oder Wettermasten aber auch innovative Lösungen wie autarke Bojen. Im Austausch mit den Betreibern der vorhandenen Infrastruktur sollen die Möglichkeiten, Voraussetzungen und Bedingungen für deren Nutzung für ein Vogelzugnetzwerk erörtert werden.
Um möglichst viel internationale Expertise und Erfahrung in das Vorhaben einzubeziehen, wird ein Workshop mit internationalen Expert*innen aus der Wissenschaft, Vertreter*innen von Behörden und weiteren Stakeholdern von Ländern mit Erfahrung in der Umsetzung von Vogelzugprognosen im Offshore-Bereich organisiert.

Arbeitspakete

Arbeitspakete

  1. Analyse der technischen und administrativen Herausforderungen
  2. Fach-Austausch mit nationalen und internationalen Akteur*innen
  3. Erstellung einer Konzeptskizze

Projektpartner

Projektpartner

Projektleitung

BioConsult SH GmbH & Co. KG
Schobüller Str. 36
25813 Husum
Dr. Jorg Welcker
Tel.: 04841 77937 39
j.welcker(at)avoid-unrequested-mailsbioconsult-sh.de

Fördergeber

Bundesamt für Naturschutz Standort Leipzig
Fachgebiet II 4.4 Zulassungsverfahren in der AWZ
Alte Messe 6, 04013 Leipzig
Colette Henrichmann
Tel: 0341/30977-182
colette.henrichmann(at)avoid-unrequested-mailsbfn.de

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