Die Verlegung von (Höchstspannungs-)Erdkabeln bringt unterschiedliche Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen mit sich. Das Forschungsvorhaben erarbeitet konkrete Hinweise und Empfehlungen zu deren spezifischen Umsetzung. Hierzu soll ein detaillierter Maßnahmenkatalog erarbeitet werden, der die typischen bau-, anlage- und betriebsbezogenen Schadensbegrenzungsmaßnahmen enthält. Für einen größtmöglichen Praxisbezug werden Maßnahmenblätter als beispielgebende Vorlagen ausgearbeitet. Diese können als Anleitung bzw. Hilfestellung für Fachplaner sowie Genehmigungsbehörden dienen und so die Belange des Naturschutzes stärken und die Effizienz und Rechtssicherheit der Planungsverfahren erhöhen.
Ziel des Vorhabens ist eine umfassende Zusammenstellung aller bei der (Fein-)Trassenplanung, Verlegung und Rekultivierung sowie beim Betrieb von Erdkabeln in Frage kommenden Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen. Diese zielen auf die technische, bauliche und die räumliche-planerischer Seite sowie auf die Arbeiten bei der Verlegung der Kabel selbst (wie z.B. Bodenschutz, naturschutzfachliche Bauzeitenregelungen oder Maßnahmen zur Wiederherstellung spezieller Biotoptypen). Dabei sollen konkrete Hinweise und Empfehlungen zu den spezifischen Umsetzungserfordernissen ausgearbeitet werden. Hierbei sind auch die Rahmenbedingungen zur Anwendbarkeit sowie Wirksamkeit von Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen zu klären.
Eine Verankerung der erforderlichen Maßnahmen wie z. B. in Planfeststellungsbeschlüssen soll vorbereitet und unterstützt werden. Ergänzend werden Erfordernisse und Möglichkeiten zur Erfolgskontrolle und eines Monitorings von Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen bei Erdkabelvorhaben beleuchtet. Ein weiterer zu berücksichtigender Optimierungsansatz stellt die Verankerung von entsprechenden Hinweisen zur und Maßgaben für eine effektive Vermeidung bzw. Verminderung von Beeinträchtigungen bereits auf der vorgelagerten Planungsebene (Bundesfachplanung und Raumordnungsverfahren) dar.
Die Zusammenstellung der relevanten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen erfolgt zunächst anhand einer Recherche zu den in der Praxis angewandten Maßnahmen beruhend auf untergesetzlichen Regelwerken, Leitfäden, Fachkonventionen, Fachliteratur, Praxisbeispielen sowie ggf. einer ergänzenden Experten-Befragung. Hierbei ist auch auf regionale Unterschiede hinzuweisen bzw. diese sind zu berücksichtigen.
Im Rahmen einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe werden die jeweiligen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die Durchführung der jeweiligen Maßnahmen mit Vertretern von Naturschutzbehörden und -verbänden, Fachplanern, Fachbehörden sowie Übertragungsnetzbetreibern diskutiert, um eine breite Wissensbasis zu schaffen. Neben einer ausführlichen Darstellung der verschiedenen rechtlichen und fachlichen Erfordernisse werden Maßnahmenblätter als Vorlagen für die konkrete Projektbearbeitung in der Praxis erarbeitet.
Hinweise und Empfehlungen bei Erdkabelvorhaben
BfN-Skripten 606 (2021)
OECOS GmbH
Bellmannstr. 36, 22607 Hamburg
Apl. Prof. Dr. Karsten Runge
Tel: 040 89018924
Fax: 040 89000812
runge(at) oecos.com
RiOVG, Sonninstr. 23, 21339 Lüneburg
Prof. Dr. iur. Dr. h.c. Thomas Schomerus,
Tel. 04131 407327
schomerus(at) leuphana.de
BfN FG II 4.2 Prüfinstrumente des Naturschutzes und Infrastrukturvorhaben
Dr. Corinna Rickert
Corinna.Rickert(at) bfn.de
07.11.2024
Weiter
06.11.2024
Weiter
16.07.2024
Weiter