Energiewende

Vermeidungsmaßnahmen bei Erdkabelvorhaben

Projekttitel: Zusammenstellung, Hinweise und Empfehlungen zu möglichen Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen bei Erdkabelvorhaben unter Berücksichtigung des Stands von Wissenschaft und Technik, der prognostizierbaren Wirksamkeit und der ebenenspezifischen Nutzbarkeit

Im Fokus

  • Erdkabel: Trassenplanung, Verlegung, Rekultivierung und Betrieb
  • Hinweise und Empfehlungen zu Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen
  • Regeln, Konventionen, Standards und regionale Unterschiede

Kontakt

OECOS GmbH
Bellmannstr. 36, 22607 Hamburg
Apl. Prof. Dr. Karsten Runge
Tel: 040 89018924
Fax: 040 89000812
runge(at)avoid-unrequested-mailsoecos.com 

Förderung

FKZ 3518 86 0700
Ressortforschungsplan 2018
Laufzeit: 15.11.2018 – 15.05.2020

Die Verlegung von (Höchstspannungs-)Erdkabeln bringt unterschiedliche Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen mit sich. Das Forschungsvorhaben erarbeitet konkrete Hinweise und Empfehlungen zu deren spezifischen Umsetzung. Hierzu soll ein detaillierter Maßnahmenkatalog erarbeitet werden, der die typischen bau-, anlage- und betriebsbezogenen Schadensbegrenzungsmaßnahmen enthält. Für einen größtmöglichen Praxisbezug werden Maßnahmenblätter als beispielgebende Vorlagen ausgearbeitet. Diese können als Anleitung bzw. Hilfestellung für Fachplaner sowie Genehmigungsbehörden dienen und so die Belange des Naturschutzes stärken und die Effizienz und Rechtssicherheit der Planungsverfahren erhöhen.

Ziel des Vorhabens ist eine umfassende Zusammenstellung aller bei der (Fein-)Trassenplanung, Verlegung und Rekultivierung sowie beim Betrieb von Erdkabeln in Frage kommenden Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen. Diese zielen auf die technische, bauliche und die räumliche-planerischer Seite sowie auf die Arbeiten bei der Verlegung der Kabel selbst (wie z.B. Bodenschutz, naturschutzfachliche Bauzeitenregelungen oder Maßnahmen zur Wiederherstellung spezieller Biotoptypen). Dabei sollen konkrete Hinweise und Empfehlungen zu den spezifischen Umsetzungserfordernissen ausgearbeitet werden. Hierbei sind auch die Rahmenbedingungen zur Anwendbarkeit sowie Wirksamkeit von Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen zu klären.

Eine Verankerung der erforderlichen Maßnahmen wie z. B. in Planfeststellungsbeschlüssen soll vorbereitet und unterstützt werden. Ergänzend werden Erfordernisse und Möglichkeiten zur Erfolgskontrolle und eines Monitorings von Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen bei Erdkabelvorhaben beleuchtet. Ein weiterer zu berücksichtigender Optimierungsansatz stellt die Verankerung von entsprechenden Hinweisen zur und Maßgaben für eine effektive Vermeidung bzw. Verminderung von Beeinträchtigungen bereits auf der vorgelagerten Planungsebene (Bundesfachplanung und Raumordnungsverfahren) dar.

Vorgehen

Die Zusammenstellung der relevanten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen erfolgt zunächst anhand einer Recherche zu den in der Praxis angewandten Maßnahmen beruhend auf untergesetzlichen Regelwerken, Leitfäden, Fachkonventionen, Fachliteratur, Praxisbeispielen sowie ggf. einer ergänzenden Experten-Befragung. Hierbei ist auch auf regionale Unterschiede hinzuweisen bzw. diese sind zu berücksichtigen.

Im Rahmen einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe werden die jeweiligen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die Durchführung der jeweiligen Maßnahmen mit Vertretern von Naturschutzbehörden und -verbänden, Fachplanern, Fachbehörden sowie Übertragungsnetzbetreibern diskutiert, um eine breite Wissensbasis zu schaffen. Neben einer ausführlichen Darstellung der verschiedenen rechtlichen und fachlichen Erfordernisse werden Maßnahmenblätter als Vorlagen für die konkrete Projektbearbeitung in der Praxis erarbeitet.

Ergebnisse

Arbeitspakete

Arbeitspakete

  1. Das erste Arbeitspaket umfasst rechtliche Erfordernisse von Schadensbegrenzungsmaßnahmen. Diese werden vor dem Hintergrund des Minimierungsgebots gem. § 13 BNatSchG, den gebietsschutzrechtlichen Anforderungen des § 34 BNatSchG, den artenschutzrechtlichen Anforderungen des § 44 BNatSchG, den Anforderungen des gesetzlichen Biotopschutzes sowie den Maßgaben des USchadG dargestellt. Im Rahmen der juristischen Ausarbeitungen für das Vorhaben werden die Notwendigkeiten beschrieben, die zur effektiven Überwachung der Wirksamkeit von Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen erforderlich sind.
  2. Arbeitspaket zwei umfasst eine systematisierte Darstellung der für Erdkabel zur Verfügung stehenden Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen. Mit Ausnahme der Wirkung thermischer Emissionen sowie der Wirkung elektrischer und magnetischer Felder werden nahezu alle dabei zu berücksichtigenden Beeinträchtigungen von Erdkabeln in der Bauphase verursacht, so dass auf den Vorgang der Kabelverlegung ein besonderer Fokus gerichtet sein wird. Hierzu erfolgt eine Konkretisierung und detaillierte Beschreibung der Ausführungs- und Umsetzungserfordernisse der einzelnen Maßnahmen, wobei auch eine Einschätzung der Zuverlässigkeit und Wirksamkeit der jeweiligen Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen angestrebt wird.
  3. Anhand dieser Ausarbeitungen werden dann Vorlagen für Maßnahmenblätter erarbeitet, die der Gewährleistung einer gleichbleibenden Qualität der Maßnahmenplanung bei Erdkabelvorhaben dienen. Auf diesem Wege wird eine fachlich ambitionierte Praxis der Verankerung von Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen bei Erdkabelvorhaben unterstützt.

Projektpartner

Projektpartner

Projektleitung

OECOS GmbH
Bellmannstr. 36, 22607 Hamburg
Apl. Prof. Dr. Karsten Runge
Tel: 040 89018924
Fax: 040 89000812
runge(at)avoid-unrequested-mailsoecos.com

Projektpartner

RiOVG, Sonninstr. 23, 21339 Lüneburg
Prof. Dr. iur. Dr. h.c. Thomas Schomerus,
Tel. 04131 407327
schomerus(at)avoid-unrequested-mailsleuphana.de

Fördergeber

BfN FG II 4.2 Eingriffsregelung, Verkehrswegeplanung
Dr. Corinna Rickert
Corinna.Rickert(at)avoid-unrequested-mailsbfn.de

Leitthema

Artenschutz   
Seite drucken

Zum Thema

03.04.2024

Ausschreibung für Untersuchungen an schwimmenden PV-Anlagen (Floating-PV) gestartet

Die Ausschreibungsunterlagen sind am 27.03.2024 auf der Vergabe-Plattform des Bundes veröffentlicht worden. Abgabefrist ist der 07.05.2024, 12:00h

Weiter

03.04.2024

Naturschutzfachliche Auswirkungen von schwimmenden PV-Anlagen

Der Endbericht zum ersten Teilvorhaben eines BfN Forschungsprojektes zu den ökologischen Auswirkungen von schwimmenden PV-Anlagen (Floating-PV) wurde veröffentlicht. Wie die Ergebnisse zeigen, sind die Auswirkungen solcher Anlagen auf Natur und…

Weiter

19.03.2024

Empfehlung für bundesweite Signifikanzschwelle zum Schutz von Fledermäusen

Windenergieanlagen stellen eine Gefahr für Fledermäuse dar, sofern die Anlagen ohne Schutzvorkehrungen betrieben werden. Im freien Luftraum sind besonders jagende und ziehende Arten Kollisionsrisiken ausgesetzt. Hohe Ausbauziele bei…

Weiter

Ähnliche Projekte