Für die Energiewende ist ein Ausbau der Stromnetze notwendig, doch Freileitungen genießen wenig Akzeptanz. In diesem Projekt sollen daher innovative Systeme für Masten und Leitungen im Hochspannungsbereich von 380kV entwickelt werden.
Nach einer neuen Umfrage des BfN zum Naturbewusstsein werden Ausbaumaßnahmen am Stromnetz in der Bevölkerung deutlich weniger akzeptiert als andere Maßnahmen im Zuge der Energiewende. Insbesondere die Freileitungen zum Ausbau des Übertragungsnetzes stoßen auf eine geringe Akzeptanz. Im diesem Vorhaben sollen daher innovative Freileitungssysteme entwickelt werden, die sich besser ins Landschaft einfügen und eine höhere Akzeptanz erwarten lassen. Im Fokus steht die Konstruktion eines 380-kV-Leitungssystems einschließlich der Masten.
Daneben bewertet das Projekt bestehende Leitungssysteme hinsichtlich ihrer Wirkung auf Landschaftsbild und Avifauna. Außerdem wird geprüft, wie die Leitungssysteme in den bestehenden naturschutzfachlichen Rechtsrahmen eingepasst sind. Sollte es tatsächlich realistisch sein, Masthöhe und Trassenbreite von existierenden Höchstspannungstrassen zu reduzieren, wirft dies zahlreiche juristische Fragen auf. Folglich werden auch Fragestellungen zu Genehmigungen und Verantwortlichkeiten geprüft.
Auch die existierenden 110-kV-Verteilungsnetztrassen oder 220-kV-Freileitungstrassen könnten durch diese Erkenntnisse landschaftsbildverträglicher gestaltet werden.
Im ersten Schritt werden neue, deutlich niedrigere und schmalere, Freileitungsmastsysteme für die 380-kV-Ebene konstruktiv entwickelt und beschrieben. Aufgrund ihrer geringeren Ausmaße können diese innovativen Freileitungen auch in bestehenden Trassen für geringere Spannungsebenen (110 kV, 220 kV) geführt werden. Im zweiten Schritt werden verschiedene Varianten der innovativen Freileitungsmastsysteme visualisiert und ihre Auswirkungen auf das Landschaftsbild in verschiedenen Landschaftstypen sowie auf die Avifauna bewertet. Im dritten Schritt wird geprüft, inwieweit die innovativen Freileitungsmastsysteme in den bestehen Rechtsrahmen passen bzw. wie dieser ggf. erweitert werden könnte. Die Schwerpunkte liegen hier auf der gemeinsamen Trassennutzung durch Übertragungsnetz- und Verteilnetzbetreiber und der Berücksichtigung technischer Aspekte in der Bundesfachplanung.
Bewertung innovativer 380 kV- Freileitungsmastsysteme
bezüglich deren rechtlicher Zulässigkeit sowie Landschaftsbildauswirkungen in unterschiedlichen Einsatzgebieten
Projektleitung
Leuphana Universität Lüneburg
Institut für Nachhaltigkeitssteuerung
Professur für Öffentliches Recht, insbes. Energie- und Umweltrecht
Scharnhorststr. 1, C11.207, 21335 Lüneburg
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. (GTU Tiflis) Thomas Schomerus
Tel: 04131 677-7930
schomerus(at) uni.leuphana.de
Projektpartner
OECOS GmbH
Bellmannstraße 36, 22607 Hamburg
Prof. Dr.-Ing Karsten Runge
Tel: 04089018924
SAG GmbH
Versuchs- und Technologiezentrum
Forschung und Entwicklung Leitungsbau
Pittlerstraße 44, 63225 Langen
Dr. Heinrich Pohlmann
Tel: 061037600-119
heinrich-pohlmann(at) sag.eu
Wolfgang Marthen
Tel: 061037600-116
wolfgang.marthen(at) sag.eu
15.02.2023
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11.10.2022
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03.02.2022
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