Energiewende

Batmobil – Auswirkungen von Offshore-Windparks auf Fledermäuse in Nord- und Ostsee

Projekttitel: Untersuchungen zur Konnektivität und zum Verhalten von über dem Meer wandernden Fledermäusen zur genaueren Abschätzung von Auswirkungen von Offshore-Windenergieanlagen

Im Fokus

  • Untersuchungen zu Flugkorridoren und anderen Verdichtungsräumen
  • Ermittlung individueller Flugrouten über dem Meer
  • Verhaltensermittlungen während des Fluges und an vertikalen Strukturen
  • Entwicklung von Standardmethoden für die Basisuntersuchung und das Monitoring von Fledermäusen bei Windparkprojekten

Kontakt

Antje Seebens-Hoyer
Projektkoordinatorin
NABU Mecklenburg-Vorpommern
Wismarsche Straße 146, 19053 Schwerin
Tel: 0385/5938980
Antje.Seebens-Hoyer(at)avoid-unrequested-mailsNABU-MV.de

Förderung

FKZ 3519 86 1300
Ressortforschungsplan 2019
Laufzeit: 01.12.2019 – 30.01.2023

Im Rahmen des Ausbaus der erneuerbaren Energien in Deutschland ist auch der weitere Ausbau der Offshore-Windenergie geplant. Für über den Meeren wandernde Fledermäuse besteht folglich ein steigendes Kollisions- und somit Tötungsrisiko. Das Ziel des Projektes ist es zu ermitteln, welche konkreten Faktoren das Kollisionsrisiko für Fledermäuse mit Offshore-Windenergieanlagen erhöhen. Diese sollen als Basis zur Ableitung von Vermeidungsmaßnahmen dienen.

Im Rahmen des Projektes sollen Faktoren identifiziert werden, die das Kollisions- und somit Tötungsrisiko für Fledermäuse mit Offshore-Windenergieanlagen erhöhen. Es soll geprüft werden,  inwieweit Verdichtungsräume wie Flugkorridore existieren, die als Basis für raumordnerische Vermeidungsmaßnahmen genutzt werden könnten und ob Verhaltensweisen wie Erkundungsverhalten an vertikalen Strukturen auftreten, die das Risiko einer Kollision erheblich erhöhen könnten.

Aufbauend sollen Standardmethoden für die Untersuchung von Fledermäusen bei Offshore- Windparkprojekten als Grundlage für die Fortschreibung der behördlichen Untersuchungskonzepte formuliert werden.

Vorgehen

Im Rahmen von Batmobil ist geplant,

  • bioakustische Untersuchungen zur Existenz von Verdichtungsräumen durchzuführen,
  • individuelle Flugrouten mit telemetrischer Methoden zu ermitteln, und
  • Verhaltensermittlungen während des Fluges und an vertikalen Strukturen auszuführen.

Es sollen folgende Fragen beantwortet werden:

  • Bestehen Verdichtungsräume, Schwerpunktvorkommen oder Flugkorridore? Räume mit erhöhten Vorkommenswahrscheinlichkeiten wandernder Fledermäuse stellen Räume mit erhöhtem Konfliktpotential dar.
  • Welches Flugverhalten zeigen über dem Meer wandernde Fledermäuse? Welche Flugrouten und welche Flughöhe nutzen sie? Spezifische Flugrouten können ergänzende Hinweise zur Existenz von Verdichtungsräumen geben. Ob die Flughöhe im Einflussbereich von Offshore-Windenergieanlagen liegt hat wesentlichen Einfluss auf das Kollisionsrisiko.
  • Wie verhalten sich über dem Meer wandernde Fledermäuse an vertikalen Strukturen wie Offshore-Windenergieanlagen? Wechseln Sie die Flughöhe? Zeigen Sie ein Erkundungsverhalten? Aufgrund von bestimmten Verhaltensweisen wie dem Auftreten von Erkundungsverhalten an Offshore-Windenergieanlagen kann das Kollisionsrisiko erheblich erhöht sein.

Aufbauend sollen Standardmethoden für die Basisuntersuchung und das Monitoring von Fledermäusen bei konkreten Windparkprojekten entwickelt und formuliert werden. Diese können unmittelbar in die Standarduntersuchungskonzepte der Genehmigungsbehörden integriert werden.

Arbeitspakete

Arbeitspakete

  1. Erprobung von Methoden und Entwicklung eines Untersuchungskonzeptes zur Ermittlung von Verdichtungsräumen und zum Verhalten von über den Meeren wandernden Fledermäusen
  2. Durchführung einer Feldstudie auf Basis des Untersuchungskonzeptes
  3. Identifikation von Faktoren, die das Kollisionsrisiko für Fledermäuse mit Offshore-Windenergieanlagen erhöhen, auf Basis der Feldstudie
  4. Formulierung von Standarduntersuchungsmethoden zur Untersuchung des Schutzgutes Fledermäuse im Rahmen von Offshore-Windparkvorhaben
  5. Erstellung eines Abschlussberichtes und wissenschaftliche Publikation

Projektpartner

Projektpartner

Projektleitung

Antje Seebens-Hoyer
Projektkoordinatorin
NABU Mecklenburg-Vorpommern
Wismarsche Straße 146, 19053 Schwerin
Tel: 0385/5938980
Antje.Seebens-Hoyer(at)avoid-unrequested-mailsNABU-MV.de

Fördergeber

Bundesamt für Naturschutz, II 3.3
Menschliche Einflüsse, ökologische Fragen bei marinen Vorhaben
Dr. Sandra Vardeh
sandra.vardeh(at)avoid-unrequested-mailsbfn.de

Leitthema

Artenschutz   
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