Im Rahmen des Projektes sollen die Kenntnisse über die räumliche und zeitliche Verteilung wandernder Fledermäuse über der Nord- und Ostsee und über ihre Konnektivität verbessert werden. Diese sollen eine erste Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen zur Vermeidung von Kollisionen von wandernden Fledermäusen mit Offshore-Windanlagen über den Meeren schaffen.
Für den Fledermauszug über dem Meer fehlen bislang die notwendigen Kenntnisse, um mögliche Auswirkungen von Offshore-Windenergieanlagen belastbar abzuschätzen. Im Rahmen des Projektes sollen Grundlagen für die Entwicklung geeigneter Maßnahmen zur Minderung und Vermeidung von Kollisionen von über das Meer ziehenden Fledermäusen mit Offshore-Windenergieanlagen geschaffen werden. Dies umfasst insbesondere die Verbesserung der Kenntnisse der räumlichen und zeitlichen Verteilung und der Zugwege migrierender Fledermäuse über der Nord- und Ostsee sowie die Evaluierung von Erfassungsmethoden und die Entwicklung einer Bewertungsmethodik.
Die Auswertung vorhandener Daten zur Fledermauswanderung im Bereich der Nord- und Ostsee soll eine erste Übersicht hinsichtlich Phänologie, räumlicher Verteilung, Wetterabhängigkeit, Vorhersagemöglichkeiten, Verhalten an anthropogenen Strukturen und Auftreten von Kollisionen erbringen. Da bislang nur wenige Erfahrungen mit geeigneten Methoden zur Offshore-Erfassung von Fledermäusen vorliegen, sollen mögliche Methoden erprobt und evaluiert werden.
Auf diesen Ergebnissen aufbauend wird ein auf die Situation der deutschen Nord- bzw. Ostsee angepasstes Untersuchungskonzept erarbeitet und eine Studie zur Fledermauswanderung in ausgewählten Räumen in Nord- und Ostsee durchgeführt. Hierzu zählen auch Untersuchungen zur Herkunft und zu den Routen der wandernden Fledermäuse.
Die erlangten Kenntnisse dienen als erste Grundlage für die Entwicklung einer Bewertungsmethodik für den Fledermauszug.
Für Windenergieanlagen an Land sind Maßnahmen zur Minderung von Kollisionen wie Abschaltalgorithmen etabliert. Die Übertragbarkeit solcher Maßnahmen auf Offshore-Windenergieanlagen soll deshalb evaluiert werden.
Die Ergebnisse sollen auf regionalen und überregionalen Tagungen präsentiert und gegen Ende der Projektlaufzeit auf einer internationalen Fachveranstaltung einem Fachpublikum zugänglich gemacht werden. Es wird ein Abschlussbericht erstellt.
Im Rahmen des Projektes konnten Methoden zur akustischen Erfassung von Fledermäusen an Offshore-Standorten getestet werden. Die ersten Ergebnisse der bioakustischen Erfassungen belegen, dass Fledermäuse regelmäßig über das Meer ziehen. So wurden Fledermäuse an nahezu allen mit Erfassungsgeräten ausgestatteten Offshore-Standorten während der Wanderungszeiten im Frühjahr und Spätsommer nachgewiesen. Insbesondere in der Kadetrinne waren über der Ostsee nördlich von Rostock und am Arkonabecken sowie über der Nordsee auf Helgoland sehr hohe Aktivitäten zu verzeichnen.
Fledermausmigration über der Nord- und Ostsee
Abschlussbericht zum F+E-Vorhaben „Auswirkungen von Offshore-Windparks auf den Fledermauszug über dem Meer“. BfN (2021).
Projektleitung
NABU Mecklenburg-Vorpommern
Wismarsche Straße 146, 19053 Schwerin
Antje Seebens-Hoyer
Tel: 0385-5938980
Antje.Seebens-Hoyer(at) NABU-MV.de
Fördergeber
Bundesamt für Naturschutz
FG II 5.3 "Menschliche Einflüsse, ökologische Fragen bei marinen Vorhaben"
Außenstelle Insel Vilm, 18581 Putbus/Rügen
Carla Kuhmann
Tel: 038301-86168
carla.kuhmann(at) bfn.de
07.11.2024
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06.11.2024
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16.07.2024
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