Die EU fördert zukünftig gezielt Biokraftstoffe aus Rohstoffen, von denen weniger negative Auswirkungen auf die Landnutzung erwartet werden als bei herkömmlichen Biokraftstoffen z. B. aus Raps, Getreide oder Palmöl. Im Zentrum des Vorhabens steht die Analyse und Bewertung der Auswirkungen dieser "fortschrittlichen" Biokraftstoffpfade auf Naturschutzbelange und die Entwicklung von Kriterien, um diese Belange zu berücksichtigen.
Einem vermehrten Einsatz von Biomasse zur energetischen und stofflichen Nutzung sind Grenzen gesetzt. Neben biophysikalischen Grenzen gibt es Nutzungskonkurrenzen und Zielkonflikte, z.B. im Kontext einer naturverträglichen Landnutzung, die die Biomassepotenziale reduzieren. Sogenannte fortschrittliche Biokraftstoffe sind Biokraftstoffe, die aus Biomasserohstoffen stammen, von denen geringere negative Wirkungen auf Landnutzungsänderungsprozesse erwartet werden als bei "klassischen" (z.B. aus Raps, Getreide oder Palmöl hergestellten) Biokraftstoffen, die also z.B. aus Abfällen oder Reststoffen gewonnen werden (siehe Anhang IX Teil A der EE-RL). Ziel der Studie ist es, künftige Relevanz der fortschrittlichen Biokraftstoffe, potenzielle Auswirkungen auf Naturschutzbelange und Kriterien zur Minderung negativer Auswirkungen intensiv zu beleuchten. Dies soll unter Berücksichtigung verschiedener Politikziele und der technisch-ökonomischen Entwicklungstrends geschehen.
Das Projekt nimmt zunächst eine Analyse und Bewertung von Auswirkungen der fortschrittlichen Biokraftstoffpfade auf Naturschutzbelange vor und konzentriert sich dabei vor allem auf die Auswirkung auf Biodiversität. Außerdem soll eine Analyse der verschiedenen Wirkmechanismen der neuen Biokraftstoffpfade auf Naturschutzaspekte insgesamt durchgeführt werden. Aus dieser Analyse werden Kriterien zur klaren Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Belange entwickelt.
Naturschutz und fortschrittliche Biokraftstoffe
BfN-Skripten 580 (2020)
Projektleitung
Öko-Institut e.V.
Energie und Klimaschutz
Schicklerstr. 5-7, 10179 Berlin
Dr. Hannes Böttcher
Tel: 030/405085-389
h.boettcher(at) oeko.de
Projektpartner
ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH
Wilckensstraße 3
D-69120 Heidelberg
Horst Fehrenbach
Tel: 06221/47 67 -0
horst.fehrenbach(at) ifeu.de
Fördergeber
Bundesamt für Naturschutz
II 4.3 Naturschutz und erneuerbare Energien
Alte Messe 6
04013 Leipzig
Katharina Schilling
Tel.: 0341 30977-172
Katharina.Schilling(at) BfN.de
Klaus Josef Hennenberg, Hannes Böttcher, Corey J. A. Bradshaw, "Revised European Union renewable-energy policies erode nature protection", Nature Ecology & Evolution | VOL 2 | OCTOBER 2018 | 1519–1520 (https://doi.org/10.1038/s41559-018-0659-3)
15.02.2023
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11.10.2022
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03.02.2022
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