Die Sicherung der Qualität von Fledermaus-Fachgutachten in der Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen ist ein wichtiges aktuelles Anliegen einer naturverträglichen Energiewende. Der Artenschutz soll sichergestellt und dadurch die Rechtssicherheit für Projektierer erhöht werden. Das Projekt erprobt einen Fachdialog als Verständigungs- und Arbeitsprozess, der auf die gemeinsame Erarbeitung von Problemfeldern der Qualitätssicherung und möglicher Verbesserungen zielt.
Im Zuge der Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen werden regelmäßig Fledermaus-Fachgutachten erstellt. Die Qualität von Fledermausgutachten wird kontrovers diskutiert, wobei auf die Variabilität in der Qualität naturschutzfachlicher Gutachten hingewiesen wird. Relevante Akteure der Energiewende und des Naturschutzes sehen diesbezüglich Verständigungs- und Handlungsbedarf, welcher durch den Fachdialog adressiert werden soll.
Der Fachdialog soll zum gegenseitigen Verständnis aller relevanten Akteure beitragen und Möglichkeiten zur Verbesserung von Fledermaus-Fachgutachten identifizieren und erörtern. Das Instrument des Fachdialogs ist insbesondere dazu geeignet, bei nicht-konsensualer Problembeschreibung verschiedene Ansatzpunkte einer Lösung (kontrovers) zu diskutieren. Die Definition von Problem und Lösungsweg werden dabei nicht einseitig vorgenommen, sondern gemeinschaftlich erarbeitet, wobei das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) als neutraler Moderator bzw. Mediator fungiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen Handlungsbedarf zur Qualitätssicherung von Fledermaus-Fachgutachten im Zuge von Windenergieplanungen sowie Kooperationsmöglichkeiten ermitteln und gegebenenfalls Empfehlungen erarbeiten.
Zunächst sondierte das KNE intensiv mögliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Themen und externe Experten und Expertinnen, um die vorhandenen Perspektiven umfassend zu berücksichtigen und den Fachdialog politisch und fachlich angemessen besetzen zu können. Es arbeiten Vertretungen des Naturschutzes, der Energiewirtschaft, der Länder sowie der Planungs- und Genehmigungsbehörden mit. Zudem kommen Experten und Expertinnen sowie erfahrene Praktikerinnen und Praktiker zu Wort.
In der durch das Bundesamt für Naturschutz geförderten Konsultationsphase des Fachdialogs (2017 / 2018) wurden zwei Sitzungen durchgeführt. Diese dienten der Identifikation von Problembereichen und von zu diskutierenden Lösungsansätzen für die Qualitätssicherung von Fledermausgutachten. Außerdem dienten sie der gegenseitigen Verständigung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und der Vereinbarung über Selbstverständnis und Arbeitsweise des Fachdialogs.
Die Konsultationsphase bereitete die Arbeitsphase vor, in der die inhaltlichen Aspekte weiter präzisiert werden und in der der Fachdialog an der Formulierung von gemeinsamen Empfehlungen arbeitet.
Prozessbegleitend erfolgt eine Evaluation, um die Chancen und Grenzen von Fachdialogen genauer zu bestimmen und die Gestaltung zukünftiger Fachdialoge zu optimieren.
Bei den Ergebnissen handelt es sich um Zwischenergebnisse eines laufenden Fachdialogs, die in der Arbeitsphase (2019) weiter erarbeitet werden. Für die Konsultationsphase wurde analysiert, in welchen Aspekten sich das Instrument des Fachdialogs am vorliegenden Thema bewährt hat, was für Herausforderungen dabei bestehen und in welchen Punkten möglicherweise Optimierungsbedarf besteht.
Der Fachdialog hat sich als eine geeignete Methode erwiesen, um komplexe Sachverhalte im Spannungsfeld Naturschutz und Energiewende partizipativ zu bearbeiten, komplexe Themen umfassend zu erarbeiten und zu gemeinsamen Empfehlungen zu gelangen. Inhaltlich wurden fünf grundsätzliche Problembereiche, aus denen Qualitätsprobleme bei Fledermausgutachten entstehen können, während der Konsultationsphase durch den Fachdialog angesprochen:
Auf dieser Basis wird in der auf die Konsultationsphase folgenden Arbeitsphase – für die Erarbeitung von konkreten Empfehlungen – ein lösungsorientierter Ansatz verfolgt. Folgende Lösungsansätze werden bearbeitet:
Das KNE hat die Ergebnisse und Empfehlungen des Fachdialogs im Oktober 2019 veröffentlicht.
Projektleitung
Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) gGmbH
Abteilung Fachdialoge
Kochstraße 6-7, 10969 Berlin
Dr. Mathis Danelzik
Tel: 030-7673738-40
mathis.danelzik(at) naturschutz-energiewende.de
Fördergeber
Bundesamt für Naturschutz
FG II 4.3 Naturschutz und Erneuerbare Energien
Alte Messe 6, 04013 Leipzig
Jens Ponitka
Tel: 0341/30977-169
Jens.Ponitka(at) BfN.de
07.11.2024
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06.11.2024
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15.02.2023
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