Energiewende

Qualitätssicherung von Fledermaus-Fachgutachten

Projekttitel: Fachdialog (Konsultationsphase) zur Qualitätssicherung von Fledermaus-Fachgutachten für die Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen

Im Fokus

  • Das Projekt führte einen Fachdialog durch, um das komplexe Thema der Qualitätssicherung von Fledermaus-Fachgutachten im Zuge von Windenergieplanungen akteursgruppenübergreifend zu diskutieren.
  • Ziel ist es, Herausforderungen der Qualitätssicherung zu identifizieren, die Möglichkeit von gemeinsamen Empfehlungen zur Verbesserung der Qualitätssicherung zu eruieren, gemeinsame Empfehlungen zu erarbeiten und Dissense aufzuzeigen.

Kontakt

Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) gGmbH
Abteilung Fachdialoge
Kochstraße 6-7, 10969 Berlin
Dr. Mathis Danelzik
Tel: 030-7673738-40
mathis.danelzik(at)avoid-unrequested-mailsnaturschutz-energiewende.de 

Förderung

FKZ 3517 86 0500
Laufzeit: 01.04.2017 – 28.02.2018

Die Sicherung der Qualität von Fledermaus-Fachgutachten in der Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen ist ein wichtiges aktuelles Anliegen einer naturverträglichen Energiewende. Der Artenschutz soll sichergestellt und dadurch die Rechtssicherheit für Projektierer erhöht werden. Das Projekt erprobt einen Fachdialog als Verständigungs- und Arbeitsprozess, der auf die gemeinsame Erarbeitung von Problemfeldern der Qualitätssicherung und möglicher Verbesserungen zielt.

Im Zuge der Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen werden regelmäßig Fledermaus-Fachgutachten erstellt. Die Qualität von Fledermausgutachten wird kontrovers diskutiert, wobei auf die Variabilität in der Qualität naturschutzfachlicher Gutachten hingewiesen wird. Relevante Akteure der Energiewende und des Naturschutzes sehen diesbezüglich Verständigungs- und Handlungsbedarf, welcher durch den Fachdialog adressiert werden soll.

Der Fachdialog soll zum gegenseitigen Verständnis aller relevanten Akteure beitragen und Möglichkeiten zur Verbesserung von Fledermaus-Fachgutachten identifizieren und erörtern. Das Instrument des Fachdialogs ist insbesondere dazu geeignet, bei nicht-konsensualer Problembeschreibung verschiedene Ansatzpunkte einer Lösung (kontrovers) zu diskutieren. Die Definition von Problem und Lösungsweg werden dabei nicht einseitig vorgenommen, sondern gemeinschaftlich erarbeitet, wobei das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) als neutraler Moderator bzw. Mediator fungiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen Handlungsbedarf zur Qualitätssicherung von Fledermaus-Fachgutachten im Zuge von Windenergieplanungen sowie Kooperationsmöglichkeiten ermitteln und gegebenenfalls Empfehlungen erarbeiten.

Vorgehen 

Zunächst sondierte das KNE intensiv mögliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Themen und externe Experten und Expertinnen, um die vorhandenen Perspektiven umfassend zu berücksichtigen und den Fachdialog politisch und fachlich angemessen besetzen zu können. Es arbeiten Vertretungen des Naturschutzes, der Energiewirtschaft, der Länder sowie der Planungs- und Genehmigungsbehörden mit. Zudem kommen Experten und Expertinnen sowie erfahrene Praktikerinnen und Praktiker zu Wort.

In der durch das Bundesamt für Naturschutz geförderten Konsultationsphase des Fachdialogs (2017 / 2018) wurden zwei Sitzungen durchgeführt. Diese dienten der Identifikation von Problembereichen und von zu diskutierenden Lösungsansätzen für die Qualitätssicherung von Fledermausgutachten. Außerdem dienten sie der gegenseitigen Verständigung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und der Vereinbarung über Selbstverständnis und Arbeitsweise des Fachdialogs.

Die Konsultationsphase bereitete die Arbeitsphase vor, in der die inhaltlichen Aspekte weiter präzisiert werden und in der der Fachdialog an der Formulierung von gemeinsamen Empfehlungen arbeitet.

Prozessbegleitend erfolgt eine Evaluation, um die Chancen und Grenzen von Fachdialogen genauer zu bestimmen und die Gestaltung zukünftiger Fachdialoge zu optimieren.

Ergebnisse

Bei den Ergebnissen handelt es sich um Zwischenergebnisse eines laufenden Fachdialogs, die in der Arbeitsphase (2019) weiter erarbeitet werden. Für die Konsultationsphase wurde analysiert, in welchen Aspekten sich das Instrument des Fachdialogs am vorliegenden Thema bewährt hat, was für Herausforderungen dabei bestehen und in welchen Punkten möglicherweise Optimierungsbedarf besteht.

Der Fachdialog hat sich als eine geeignete Methode erwiesen, um komplexe Sachverhalte im Spannungsfeld Naturschutz und Energiewende partizipativ zu bearbeiten, komplexe Themen umfassend zu erarbeiten und zu gemeinsamen Empfehlungen zu gelangen. Inhaltlich wurden fünf grundsätzliche Problembereiche, aus denen Qualitätsprobleme bei Fledermausgutachten entstehen können, während der Konsultationsphase durch den Fachdialog angesprochen:

  • mangelnde Qualifikation von Gutachtern
  • Interessenskonflikte von Gutachtern
  • Kompetenz- und Kapazitätsherausforderungen von Behörden
  • unterentwickelte Strukturen der Qualitätssicherung
  • inhaltliche und methodische Defizite in Gutachten

Auf dieser Basis wird in der auf die Konsultationsphase folgenden Arbeitsphase – für die Erarbeitung von konkreten Empfehlungen – ein lösungsorientierter Ansatz verfolgt. Folgende Lösungsansätze werden bearbeitet:

  • naturschutzfachliche Empfehlungen
  • Kompetenzstellen
  • Fortbildungen für Gutachter
  • Fortbildungen für Behördenvertreterinnen und Behördenvertreter
  • Zertifizierung/Pool/Gütezeichengemeinschaft von Gutachtern mit nachgewiesener Expertise und Sachverständigengutachten
  • Auftragsvergabe durch Behörden
  • Institutionalisierung einer Qualitätsprüfung (stichprobenartig)

Das KNE hat die Ergebnisse und Empfehlungen des Fachdialogs im Oktober 2019 veröffentlicht.

Arbeitspakete

Arbeitspakete

  1. Sondierung möglicher Teilnehmerinnen und Teilnehmer und Recherche zum aktuellen Wissensstand
  2. Initiierung und Koordinierung eines Fachdialogs zur Qualitätssicherung von Fledermaus-Fachgutachten mit allen relevanten Akteuren der Energiewende; Vorbereitung der Arbeitsphase des Fachdialoges
  3. Evaluation des Prozesses und der Ergebnisse

Projektpartner

Projektpartner

Projektleitung

Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) gGmbH
Abteilung Fachdialoge
Kochstraße 6-7, 10969 Berlin
Dr. Mathis Danelzik
Tel: 030-7673738-40
mathis.danelzik(at)avoid-unrequested-mailsnaturschutz-energiewende.de 


Fördergeber

Bundesamt für Naturschutz 
FG II 4.3 Naturschutz und Erneuerbare Energien
Alte Messe 6, 04013 Leipzig
Jens Ponitka
Tel: 0341/30977-169
Jens.Ponitka(at)avoid-unrequested-mailsBfN.de 

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