Das auf der Schwäbischen Alb geplante Windenergietestfeld des Windenergieforschungsclusters Süd (WindForS) soll auch der Naturschutzbegleitforschung dienen. Dabei sollen hauptsächlich Vermeidungsmaßnahmen entwickelt und getestet werden, die Konflikte zwischen der Windenergienutzung und dem Schutz von Vögeln und Fledermäusen verringern können. Im Rahmen des Vorhabens werden entsprechende Forschungskonzepte für Vögel sowie für Fledermäuse erarbeitet und erste Vorarbeiten zur Entwicklung eines automatisierten Vogelerkennungssystems geleistet.
Ein besonderer Fokus des Vorhabens liegt auf Vogelarten, für die die Windenergienutzung eine potenzielle Gefährdung des Bestands darstellt. Das Vorkommen solcher Vogelarten, insbesondere des Rotmilans, in der Umgebung des geplanten Testfelds ist bereits nachgewiesen.
Im ersten und zentralen Teil des Vorhabens soll ein Forschungskonzept entwickelt werden, mit dem an einem gegebenen Standort Vermeidungsmaßnahmen konzipiert und getestet werden können, die zum Schutz von Vögeln und Fledermäusen beim Betrieb von Windenergieanlagen in komplexen Geländen im Binnenland geeignet sind. Zu diesem Zweck soll das Konzept die einzigartigen Möglichkeiten, die das WindForS-Testfeld hierfür bietet, umfassend berücksichtigen. So besteht beispielsweise noch eine Vorlaufzeit bis zur Errichtung der Anlagen, es können Windmessmasten genutzt werden und schließlich kann die Wirksamkeit von Maßnahmen valide überprüft werden, indem die Forschungswindenergieanlage mitsamt der zweiten Anlage als Vergleichsreferenz genutzt wird.
Im zweiten Teil des Vorhabens sind erste Vorarbeiten für die Entwicklung eines automatisierten Vogelerfassungssystems vorgesehen. Dieses beruht im Wesentlichen auf einer optischen Erfassung von Vögeln mit Hilfe von Kamerasystemen und deren Verknüpfung mit maschinellen Lernverfahren. Ein detaillierter, erweiterter Entwicklungsplan für dieses Erkennungssystem und eine mögliche Kombination dessen mit weiteren Datenquellen (z.B. Radar) wird im Rahmen des Vorhabens erstellt.
Das Artenvorkommen im Planungsgebiet und dessen näherer Umgebung ist bereits durch die Voruntersuchungen zu den artenschutzrechtlichen Gutachten im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens abgedeckt. Im Rahmen des dritten Vorhabenteils sollen diese Untersuchungen punktuell ergänzt und auf einen größeren Radius ausgeweitet werden.
Projektleitung
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)
Fachgebiet Systemanalyse
Meitnerstraße 1, 70563 Stuttgart
Dr. Frank Musiol
Tel: 0711/7870-217
frank.musiol(at) zsw-bw.de
Projektpartner
Schweizerische Vogelwarte
Seerose 1
CH- 6204 Sempach
Dr. Herbert Stark
herbert.stark(at) vogelwarte.ch
Freiburger Institut für Angewandte Tierökologie GmbH (FrInaT)
Dunantstraße 9
79110 Freiburg
Dr. Robert Brinkmann
brinkmann(at) frinat.de
Fachbüro für ökologische Planungen
Schubartstraße 12
73092 Heiningen
Wolfgang Lissak
wolfgang.lissak(at) t-online.de
Stauss & Turni Gutachterbüro
Vor dem Kreuzberg 28
72070 Tübingen
Dr. Hendrik Turni
turni(at) feldbiologie.de
Fördergeber
Bundesamt für Naturschutz
Außenstelle Leipzig
Alte Messe 6
04013 Leipzig
Jens Ponitka
jens.ponitka(at) bfn.de
13.02.2023
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26.10.2022
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03.02.2022
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