Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien spielt die Freiflächen-Photovoltaik eine tragende Rolle. Neben den vorherrschenden niedrig aufgeständerten Modulen, deren Flächen der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen werden, zeigen erste integrierte Systeme, dass unter hoch bzw. vertikal aufgeständerten Modulen eine landwirtschaftliche Nutzung weiterhin möglich ist. Das Projekt trägt den Stand des Wissens systematisch zusammen und untersucht, inwiefern PV-Freiflächen-Anlagen einen Beitrag zu den Zielen des Naturschutzes leisten können.
Ziel des Projektes ist ein systematischer Überblick zu PV-Freiflächen-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen hoch aufgeständerter sowie vertikaler PV-Module auf Natur und Landschaft. Es wird der Stand des Wissens zu den bau-, anlage- und betriebsbedingten Faktoren und deren Wirkung auf die abiotischen (Wasserhaushalt, Boden, Mikroklima, Landschaftsbild) und biotischen (Segetalflora, Fauna, Randstrukturen) Schutzgüter analysiert. Anhand der Analyseergebnisse erfolgt die Bewertung aus naturschutzfachlicher Sicht.
Auch wirtschaftliche Aspekte von Agri-PV werden im Projekt beleuchtet. Eine vergleichende Analyse verschiedener Anlagenkonzepte im Hinblick auf deren Ertragsstrukturen, sowohl für Solarenergie sowie die landwirtschaftliche Produktion, gibt den aktuellen Stand wieder und hilft darüber hinaus bei der Abschätzung zukünftiger Trends. Hierbei werden neben verschiedenen Bauformen der Anlagen verschiedene landwirtschaftliche Nutzungsformen unterschieden.
Neben den Agri-PV-Anlagen wird im Projekt auch das Wirkungswissen zu PV-Freiflächen-Anlagen aufgearbeitet, die den Anspruch erheben in besonderem Maße naturschutzfachliche Funktionen zu erfüllen. Im Vordergrund steht dabei die Frage, unter welchen Bedingungen die bau-, anlage- und betriebsbedingten Wirkungszusammenhänge dieser, gelegentlich als „Biotop-PV-Anlagen“ bezeichneten Solarparks, mit den biotischen Schutzgütern (Avifauna, Amphibien, Reptilien, Bienen, Heuschrecken, Tagfalter) besonders positiv ausfallen. Ein besonderes Augenmerk lieg dabei auf der Frage, ob und unter welchen Bedingungen bei der Neuerrichtung eines Solarparks auf bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen, eine Aufwertung von biotischen Funktionen möglich wäre.
Auf Grundlage der Ergebnisse werden dann Ansatzpunkte für naturschutzfachliche Mindeststandards für sog. Biotop-PV-Anlagen abgeleitet sowie die Möglichkeiten und Grenzen der Berücksichtigung von PV-Freiflächenanlagen in Flächenpools sondiert.
Grundlage der Projektarbeit ist eine internationale Literaturrecherche. Diese umfasst Veröffentlichungen, Planungs- und Genehmigungsunterlagen (hier insbesondere solche, die den Zustand der betreffenden Fläche vor, während und nach Anlagenbau umfassen) sowie Praxisbeispiele. Ergänzend werden Interviews geführt.
Die Ergebnisse werden entlang der Forschungsfragen systematisch aufbereitet. Auf dieser Grundlage erfolgt dann eine Bewertung der Wirkungen aus naturschutzfachlicher Sicht.
Bosch & Partner GmbH
Lorzingstraße 1, 30177 Hannover
Dr. Dieter Günnewig
Tel: 0511 390891-80
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IZES gGmbH
Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme
Joachim Pertagnol
Tel: 0681 844972-56
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Fördergeber
Bundesamt für Naturschutz
Fachgebiet Naturschutz und erneuerbare Energien
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
Friedhelm Igel
Tel: 0341 30977-165
Friedhelm.Igel(at) BfN.de
07.11.2024
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06.11.2024
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16.07.2024
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